Willkommen beim Interessen-Verband der Auslandsjäger – IVA e.V.
Der IVA war 2022 auf der Jagd und Hund auf dem Stand von „Roelofsz Safaris“ https://de.roelofszsafaris.com/safaris |
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Liebe IVA-Freundinnen und Freunde,
die Messe ist nunmehr bereits eine Woche Geschichte, und da es mir gelungen ist, in dieser Woche meine übliche messeinduzierte Infektion wieder halbwegs loszuwerden, wird es Zeit für ein kleines Resümee. Ich denke, aus Sicht des IVA kann man die Veranstaltung mit Recht als Erfolg werten, wenn auch die Ausstellerzahlen (gerade in unserer Halle 7) doch deutlich geringer waren als üblich. Auch die Zahl der Messebesucher hätte durchaus etwas höher ausfallen können. Dafür waren die Möglichkeiten der Kontaktanbahnung und -pflege als deutlich besser einzustufen, und wir haben diese auch nach Kräften genutzt. |
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Mindestens zwei neue Mitglieder dürfen wir verbuchen.
Auch die Zahl der IVA-Mitglieder, die einfach nur mal vorbeigeschaut haben, war sehr beachtlich. So hatten wir teilweise zehn Mitglieder gleichzeitig an unserem Stand. Unsere neue „Adresse“ hat somit wohl niemanden vor ein ernsthaftes Problem gestellt. Die sechs Tage waren durchaus anstrengend (wie immer), allerdings konnte die Last dieses Mal auf verschiedenen Schultern mehr verteilt werden. Wir möchten und ausdrücklich bei den Herren Martin Baum, Bernd Krabbe und Reiner Michael bedanken. Ihr seid immer eine zuverlässige Bank! Des Weiteren gilt unser besonderer Dank Herrn Ol Holler und seiner Mitarbeiterin Kristina Brummet. |
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Beide sorgten durch Einsatz von Ols virtual-Reality-Schießstand gerade auch bei den jüngeren Semestern (so ab 40 abwärts) für großes Interesse und Gesprächsbedarf, und das, obwohl Kristina mit uns eigentlich gar nichts zu tun hat.
Unser Vertreter aus Südafrika Andy Jay war jeden Tag vor Ort und hat uns nach Kräften unterstützt. Auch das wissen wir sehr zu schätzen, wenn er auf dem Foto nur maskiert auftritt. |
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Last but not least gilt unser sehr herzlicher Dank den Herren
Theo Roelofsz und Dr. Dr. Richard Gath für unseren ebenso kostengünstigen wie angenehmen neuen Unterschlupf! Zwei sehr nette Menschen, die Zusammenarbeit mit Ihnen war wirklich nicht zu übertreffen, und wir würden sie sehr gerne wiederholen. In diesem Sinne: So macht Messe Spaß, und wir hoffen auf noch einige ähnliche Veranstaltungen in der Zukunft! Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil Michael Möbus Schriftführer |
Bundesjagdgesetz: Grüne könnten Jagdgesetz doch ändern
Freitag, 24.06.2022
Nachdem unter der alten Regierung die Novellierung des Bundesjagdgesetz scheiterte, könnte es nun doch zu einer Änderung kommen.
Nachdem in der vergangenen Legislaturperiode die geplante Änderung des Bundesjagdgesetzes scheiterte, will das von Cem Özdemir (Grüne) geführte Landwirtschaftsministerium (BMEL) unter Umständen das Jagdgesetz nun doch novellieren. Dies gab Staatssekretärin Silvia Bender im Zuge des Bundesjägertags in Wernigerode vor gut 350 Teilnehmern bekannt.
Jagdgesetz-Änderung nicht im Koalitionsvertrag
Der notwendige Waldumbau würde eine „Regulation nicht Lebensraum angepasster Wildbestände“ notwendig machen, erläutert die Staatsministerin. Bender bedauert, dass die damals geplanten Änderungen des Bundesjagdgesetzes im Bundestag nicht mehr verhandelt worden seien. Daher müsse man sich auch in dieser Legislatur mit der Novellierung des Jagdgesetzes beschäftigen.
Ziel sei es, beim „Konflikt Wald und Wild weiter voranzukommen.“ Dazu habe man, in Absprache mit den Deutschen Jagdverband, einen runden Tisch ins Leben gerufen, welcher in den kommenden Wochen seine Arbeit aufnehmen soll. Man wolle die notwendigen Eckpunkte zum Thema „Wald und Wild“ mit den verschiedenen Interessensgruppen ausloten und dann in einem zweiten Schritt schauen, ob es eine Möglichkeit zur Änderung des Bundesjagdgesetzes gibt, so die Staatssekretärin. Nur wenn es einen gemeinsamen Kompromiss gibt, der von einem breiten Bündnis getragen wird, wolle man die Änderung angehen, da die Novellierung des Bundesjagdgesetzes nicht im Koalitionsvertrag verankert sei.
Quelle: Pirsch Newsletter
Vergleichsweise wenige Borreliose-Infektionen in Bayern
26.06.2022
Bis zum Ende der Pfingstferien haben sich in Bayern im Vergleich zu den Vorjahren eher wenige Menschen mit der von Zecken übertragenen Krankheit Borreliose infiziert.
Borreliose ist eine allgemeine Bezeichnung für verschiedene Infektionskrankheiten, die durch Bakterien der Gattung Borrelia (Borrelien) aus der Gruppe der Spirochäten ausgelöst werden. Die Erkrankungen kommen beim Menschen und bei allen anderen Säugetieren vor und können durch den Befall aller Körpergewebe vielfältige klinische Symptome auslösen. Die Übertragung erfolgt vor allem durch Zecken. Die bekannteste Erkrankung die Lyme-Borreliose wird durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst. Es können alle Organe und Gewebe befallen werden. Die Übertragung erfolgt vor allem durch den Holzbock, eine Zecken-art, sowie deren als Nymphe bezeichnete Larve.
Laut Angaben des Robert Koch-Instituts sind etwa 6–35 % der Zecken in Deutschland von Borrelien befallen. Nach einem Zeckenstich kommt es in 1,5–6 % der Fälle zu einer Infektion. In 0,3–1,4 % der Fälle kommt es zu einer Erkrankung.
934 Betroffene registrierte das bayrische Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Gesundheit (LGL) bis zum Ende der Kalenderwoche 24, wie die Erlanger Behörde der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Das ist der zweitniedrigste Wert seit 2016. Der Spitzenwert wurde im Jahr 2020 erzielt, als sich in dem Zeitraum rund 1300 Menschen mit Lyme-Borreliose infiziert hatten.
Damit zeigt sich auch in Bayern ein deutlicher Anstieg im ersten Corona-Jahr, als die Lockdown-Maßnahmen viele Menschen ins Freie trieben. Außerdem war das Wetter damals in vielen Regionen warm und trocken, was Zecken zu Gute kommt, wie Experte Hendrik Wilking vom Robert Koch-Institut erläuterte.
Die kleinen Blutsauger können die sogenannte Lyme-Borreliose übertragen. Die Bakterien kommen in ganz Deutschland in den Tieren vor und können verschiedene Erkrankungen der Haut, der Nerven und der Gelenke verursachen. In Bayern ist die Infektion meldepflichtig.
Die kleinen Blutsauger können die sogenannte Lyme-Borreliose übertragen. Die Bakterien kommen in ganz Deutschland in den Tieren vor und können verschiedene Erkrankungen der Haut, der Nerven und der Gelenke verursachen. Im Gegensatz zur ebenfalls von Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es gegen Borreliose keine Impfung. In Bayern ist die Infektion meldepflichtig.
In den vergangenen beiden Jahren gab es den Zahlen des LGL zufolge im Freistaat zwei klare Borreliose-Hochburgen: Niederbayern und Mittelfranken. Mit zusammen 2887 beziehungsweise 1662 Patienten machten sie in absoluten Zahlen weit mehr als ein Drittel der bayernweit 6257 Fälle im Jahr 2020 und der 3980 Fälle im Jahr 2021 aus. Im laufenden Jahr registierten die Ärztinnen und Ärzte aber auch in der Oberpfalz bereits hohe Infektionszahlen.
Warnzeichen für eine Borreliose ist eine nach mehreren Tagen auftretende, ringförmige Rötung um die Einstichstelle, mit der man unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen sollte. Andere Erscheinungsformen der Erkrankung können teils erst nach mehreren Jahren auftreten. Allen gemeinsam ist es Experten zufolge, dass sie sich erfolgreich mit Antibiotika behandeln lassen – je früher, desto besser.
Quelle: web-de; dpa; RKI
Parasiten 24.06.2022
Diffuse, unspezifische Symptome – zu wenige Ärzte denken da an einen möglichen Parasitenbefall. Warum es gefährlich werden kann, damit Laien das Feld zu überlassen, erklärt Prof. Herbert Auer.
Wenn ein Patient mit Durchfall, Bauch- oder Kopfschmerzen oder anderen unspezifischen Symptomen in die Sprechstunde kommt, wie oft denken Ärzte dann an einen Parasitenbefall? Schnell steht bei diesen Patienten dann ein psychosomatisches Geschehen im Raum, wenn man mit der üblichen Diagnostik nicht weiterkommt. Wie häufig wird manchmal sogar ein Antidepressivum verschrieben, weil bei Antriebslosigkeit und diffusen Schmerzen auch eine psychische Genese infrage kommt? „Gar nicht mal so selten“, so Prof. Herber Auer. Der Biologe arbeitet seit über vierzig Jahren an der Medizinischen Universität in Wien, leitet mit Kollegen zusammen die Abteilung für Medizinische Parasitologie und kennt sich aus, wenn es um Würmer geht.
„Es wird so gut wie nie an Parasiten gedacht“
„Das parasitologische Wissen der Ärzteschaft ist leider sehr begrenzt“, sagt Auer im Gespräch. Es werde die Meinung vertreten, dass es in Europa so gut wie keine Parasiten mehr gebe. Diese würden eher in Ländern verortet, in denen die hygienischen Bedingungen schlechter sind als in Deutschland oder Österreich. Das Problem: „Differentialdiagnostisch wird so gut wie nie an Parasiten gedacht.“ Auch nach aktuellen Zahlen zu parasitären Infektionen in Deutschland kann man in den meisten Fällen leider lange suchen. Cryptosporidien und Giardien unterliegen zwar der Meldepflicht, Spul- und Madenwurminfektionen aber nicht. Hier ist der Status Quo nicht bekannt.
In seinem Institut diagnostiziert Auer jedoch regelmäßig Infektionen mit zoonotischen Parasiten: Allein Toxocara (T.) cati (Katzenspulwurm) und T. canis (Hundespulwurm) werden von Auers Team pro Jahr in einigen hundert Fällen gefunden „und das sind allein die Krankheitsfälle – nicht nur zufällige positive Antikörperfunde“.
Auch der Schweinespulwurm Ascaris (A.) suum kann beim Menschen in Form der Larva migrans visceralis Schaden anrichten.
Dass dieser auch den Menschen befällt, ist erst seit den frühen 2000er Jahren bekannt. Aber auch hier macht die Diagnostik Probleme: „Es gibt zwar Tests, diese zielen aber nur auf die humane Variante A. lumbricoides ab und erkennen dadurch den Schweinespulwurm nicht zuverlässig“, erklärt Auer. In seinem Institut hat er mit seiner Arbeitsgruppe einen speziellen Antikörpertest entwickelt, der auch den nahen Verwandten A. suum nachweist.
Schweinespulwurm ist ein Problem
Als häufigster Schweineparasit tritt A. suum unter allen Haltungsbedingungen auf. Auer schätzt, dass A. suum in Mitteleuropa in etwa 60 Prozent der Schweinebetriebe vorkommt. Aber wie infizieren sich Menschen mit dem Schweinespulwurm? Auer hält eine Übertragung durch das Ausbringen von Gülle für wahrscheinlich. So komme der Erreger auf Felder und Wiesen und kann über den Wind auch in Gemüsegärten, andere Felder und die Umwelt getragen werden. Die Eier seien sehr widerstandsfähig, in der Außenwelt lange infektiös und sie verteilten sich leicht auch über die Luft. Der Weg über Nahrungsmittel oder ungewaschene Hände nach Kontakt mit Erde und Pflanzen sei dann nicht mehr lang.
Auch über Wildschweine kann A. suum in die Umwelt gelangen. Nachdem die Larven im Darm schlüpfen, migrieren sie über die Leber zu Herz und Lunge und verteilen sich über den Blutkreislauf in andere Organe. Die Larven von A. suum erreichen im Menschen kein adultes Stadium und bleiben als Larva migrans im Körper. Die meisten Infektionen des Menschen bleiben klinisch unauffällig, können aber unter anderem zu Bronchitis, Pneumonien, Urtikaria, abdominalen Schmerzen, Hepatitis, Myalgien, Enzephalopathien, Herzproblemen führen.
Auer hält den Schweinespulwurm für ein größeres Problem als sein menschliches Pendant A. lumbricoides. Dieser sei in Mitteleuropa kaum noch vorhanden – „da haben wir keine 10 Fälle pro Jahr“. Behandelt wird eine Spulwurm-Infektion mit Albendazol (2 x 400 mg/Tag für mindestens 18 Tage).
Madenwurm oft falsch therapiert
Lange hat Auer neben seiner Forschung und diagnostischen Arbeit im Institut auch eine parasitologische Sprechstunde angeboten. Er berichtet, dass etwa ein Drittel bis die Hälfte seiner Patienten da waren, weil sie bei ihren Ärzten nicht weiterkamen. Bei einem Teil konnte Auer regelmäßig einen Wurmbefall nachweisen. Häufig handelte es sich um den Madenwurm, Enterobius vermicularis, einen der häufigsten Parasiten des Menschen. Schätzungen der WHO von 2014 zählten weltweit 200–500 Millionen Infektionen mit diesem Parasiten. Die meisten Infektionen kommen bei Kindern vor, aber auch Erwachsene können erhebliche Beschwerden durch den Madenwurm entwickeln.
„Hier würde ich gerne auch nochmal auf eine korrekt durchzuführende Therapie hinweisen“, merkt Auer an. Das Problem: Die meisten Ärzte verschreiben den Wirkstoff Pyrantel bei diesen Infektionen. Das wirke aber nur auf adulte Würmer. Wichtig sei auch die ovizide Wirkung, wie sie mit Mebendazol zu erzielen sei. Das sei leider nicht, wie Pyrantel, als Suspension verfügbar, was die Verabreichung an Kinder erschwere. Aber eine Mebendazol-Tablette könne man gut zermörsern, erklärt Auer.
Auch bereite die Diagnostik oft Schwierigkeiten. „Die Eier vom Madenwurm sind nicht im Stuhl zu finden. Sie kleben eher am Analrand. Damit sind die Stuhlbefunde fast immer negativ. Leider ist auch die Klebestreifen-Methode nicht zuverlässig.“ Die beste Diagnose seien die etwa 5–10 mm langen adulten Würmer im Stuhl. Eine direkte Therapie sei dann angeraten. Diese sei sehr schonend, weil der Wirkstoff so gut wie nicht im Darm resorbiert werde und somit auch unabhängig vom Körpergewicht gegeben werden könne.
Wieder mehr Fälle von Echinokokkose
„In der Lehre von Humanmedizinern sollte man einen größeren Schwerpunkt auf die Parasitologie legen“, regt Auer an. „Die Basics zum Madenwurm, Bandwürmern, Spulwürmern und ein paar Insekten sollte jeder Arzt kennen. Und Ärzte sollten sich auch nicht scheuen, mal in Laboren oder den entsprechenden Instituten nachzufragen, wenn sie sich nicht sicher sind.“
Generell solle sich jeder Mensch im Klaren darüber sein, dass nach dem Kontakt mit der Natur und Tieren das Händewaschen der beste Schutz bleibt. „So kann man auf jeden Fall die Erregeranzahl drastisch verringern und damit die Ansteckungsgefahr vermindern“, so Auer.
Denn auch ein alter Bekannter ist in Europa wieder auf dem Vormarsch: der Fuchsbandwurm Echinococcus multilocularis. Wurden in Österreich früher regelmäßig nur 1–3 Fälle pro Jahr gemeldet, sei seit 2011 ein Anstieg auf zwischen 10 und 20 Fälle pro Jahr zu verzeichnen. „Dieses Jahr hatten wir schon den siebten Fall in Österreich“, sagt Auer. Die Fuchspopulationen seien in ganz Europa größer geworden. „Früher haben nur 10 Prozent der Patienten überlebt, heute haben wir zum Glück eine Heilungsrate von fast 100 Prozent.“ Auch, weil Pathologen und Ärzte den Erreger auf dem Schirm haben. In mehreren Städten Deutschlands gibt es außerdem Spezialambulanzen für Echinokokkose, so z. B. in Hamburg, Heidelberg oder Ulm.
Quelle: Bericht von Dr. Lea WaskDocCheck Team; 24.06.2022
Internationale Wildtiermanagement-Konferenz in Dortmund stößt auf große Resonanz
02.06.2022 Afrikanische Verbände, Politik und Wissenschaft diskutieren zu den Themen Artenschutz, Jagdreisen und -trophäen, Menschenrechte und nachhaltige Wildtiernutzung Statements in Auszügen (live, zitiert oder als Videobotschaft)
Nachhaltiger Artenschutz: Konsens im Ziel, konträr in der Umsetzung
„Aus Sicht von Resource Africa sind Jagdhandelsverbote selten wirksam für den Schutz oder die Erhaltung von Wildtieren, sondern werden sich direkt und katastrophal auf die Lebensgrundlage vieler afrikanischer Gemeinden auswirken“, so die Geschäftsführerin von Resource Africa, Dr. Leslé Jansen.
„Die Jagd ist Teil des Lebensunterhalts von Millionen ländlicher Gemeinden und Bauern im südlichen Afrika, die Wildtiere erhalten. Das Community Leaders Network (CLN) wird sich für die Gemeinschaften einsetzen, die keinen Zugang zu internationalen und nationalen Plattformen haben, indem es ihre Ansichten teilt“, erklärte Maxi Pia Louis, CLN-Sekretärin und Direktorin von NACSO, Namibia. „Internationale Politik und Entscheidungsfindung können eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung des Naturschutzes der Gemeinschaft im südlichen Afrika spielen, aber es kann auch schlimme Folgen haben, wenn Gemeinschaften ausgelassen und nicht ordnungsgemäß konsultiert werden, bevor solche Entscheidungen getroffen werden.“
Letzteres habe laut Dr. Rodgers Lubilo, Vorsitzender des Community Leaders Network (CLN) und des ZNCRBA, Sambia, auch mit Respekt zu tun. Denn es sind die afrikanischen Gemeinden, die in schwierigsten und gefährlichen Bedingungen mit den Wildtieren vor Ort zusammenleben. So wünscht er sich eine gleichberechtigte Auseinandersetzung mit den europäischen Regierungen. Anti-Jagdgesetze sieht er als Verstoß gegen die Rechte der Afrikaner und auch gegen die Verpflichtung, die Tierwelt weiterhin zu schützen.
Den Ansatz von Respekt greift auch Dr. Markus Pieper, Abgeordneter im Europäischen Parlament, Brüssel/Straßburg, auf: „Danke für Ihren Beitrag heute gegen die europäische und die deutsche Überheblichkeit. Bei Ihnen haben Wildschäden durch ausufernde Elefanten-Populationen eine ganz andere Qualität als bei uns, wenn wir von Wildschweinen oder Rehen sprechen. Wenn sie etwa in Botswana oder in Simbabwe die Vermeidung von Wildschäden mit nachhaltiger Jagd verbinden, dann ist das Sache der afrikanischen Länder und nicht der europäischen Besserwisser.“
Doch nicht nur die Unabhängigkeit Afrikas und die Bedingungen der Menschen vor Ort waren Thema, sondern auch, inwiefern nachhaltige Jagd zum Wildtierschutz und der Artenvielfalt beiträgt.
Stefan Michel, Co-Sprecher der Eurasien-Gruppe, Naturschutzbund Deutschland, NABU, hält Jagdtourismus auch für ökologisch sinnvoll, da die Bestimmungen dafür sorgen können, dass Wildtiere z.B. erst ab einem späterem Alter gejagt werden dürfen. Dann nämlich, wenn sie sich schon vermehrt hätten, was der Biodiversität zugutekäme.
In einer Petition gegen das Angebot von Jagdreisen der Organisation Animals Rights Watch heißt es hingegen: „Eine ethisch völlig widersinnige Art und Weise, Wildtiere zu schützen: Die einen Artgenossen müssen sterben, damit andere geschützt werden!“ Dr. Chris Brown, Direktor der namibischen Umweltkammer, erklärt zur Bedeutung der Trophäenjagd: „Ich bin kein Jäger. Es wird Sie vielleicht überraschen, dass ich seit meinem elften Lebensjahr Vegetarier bin. Aber ich sehe aus intellektueller Sicht, aus Sicht der Artenvielfalt und aus biologischer Sicht den Wert der Trophäenjagd für den Naturschutz. Ich setze mich dafür ein und verteidige sie, wenn sie ‚richtig‘ gemacht wird. Fragen des Tierschutzes sollten berücksichtigt werden, aber denken Sie daran, Tierschutz und Tierrecht sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Indem man die Trophäenjagd abschafft, gefährdet man das Committent der Menschen in Afrika in Richtung ihrer Wildtiere. Man nimmt uns den Anreiz, um erfolgreichen Naturschutz zu fördern. Wir enden so wie Europa mit seinen charismatischen Tieren, weil man uns die Instrumente nimmt, um die Landbevölkerung davon zu überzeugen, dass man mit den Tieren leben kann.“ Das bekräftigte auch noch einmal Dr. Rodgers Lubilo: „Die Trophäenjagd ist ein Artenschutzinstrument, das die lokalen Lebensgrundlagen verbessert und den Naturschutz finanziert. Es verbindet Gemeinschaften direkt mit der globalen Jagdpolitik und macht sie zu wichtigen Interessengruppen, um sich an diesen Entscheidungsprozessen zu beteiligen.“
Die größten Bedrohungen seien Lebensraumverlust, Konflikte mit Wildtieren und Nutzvieh, der Verlust natürlicher Beutetiere und die Wilderei, nicht aber die Jagd. Im Gegenteil: Ein Fehlen tragfähiger, alternativer Einnahmequellen verschärfe die weitaus größeren Bedrohungen noch, anstatt den Schutzstatus jagdbarer Arten zu verbessern. Letztlich trage die Trophäenjagd bei vielen Spezies sogar zu deren Schutz bei, indem sie Lebensräume sichere und Grundbesitzern Anreize böte, jagdbare Arten zu schützen, so formuliert es im Kern Dilys Roe von der Sustainable Use and Livelihoods-Specialist Group, SULi.
Der WWF-Artenschutzchef, Arnulf Köhncke, äußerte sich in einem aktuellen Interview wie folgt zur Trophäenjagd: „Es gibt gut dokumentierte Belege dafür, dass streng kontrollierte Trophäenjagd eine effektive Artenschutzmaßnahme sein kann, bei der sowohl Naturschutz als auch die Gemeinden vor Ort profitieren. Allerdings hat sich gezeigt, dass Trophäenjagd zum Naturschutz häufig nicht funktioniert. Zu viele Tiere werden geschossen, Regulationen werden nicht hinreichend umgesetzt und das Geld fließt in die falschen Kanäle.“
Daher war auch eine weitere Fragestellung in der Runde, welche alternativen Formen zur Jagd genutzt werden könnten. So vertritt die Organisation Animals Rights Watch die Meinung, dass es statt Trophäenjagd mehr internationale Unterstützung und Engagement erfordere, um die Wilderei in Nationalparks einzudämmen und effektiven Artenschutz zu betreiben. Im Gegensatz dazu könne echter Tier- und Artenschutz auch im Kontext eines nachhaltigen Safari-Tourismus zukunftsweisende Arbeitsplätze schaffen.
Fazit:
Artenschutz und Wildtiermanagement gewinnen im Zeichen von Klimawandel und Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung, wie an den zahlreichen Fragen der Studiogäste und aus dem Stream, dem über 500 Interessierte folgten, sowie der regen Beteiligung der Ratsmitglieder abzulesen war. In der Fachkonferenz wurden Statements von Organisationen, die Jagdreise-Angebote infrage stellen, aus wissenschaftlicher- sowie aus afrikanischer Sicht diskutiert und auf den Prüfstand gestellt. Vor allem aber hatten die afrikanischen Teilnehmer die Möglichkeit, für die Situation vor Ort zu sensibilisieren, und konnten verdeutlichen, welche Bedeutung nachhaltige Jagd sowohl für den Artenschutz als auch für die Bevölkerung in Afrika hat. Der offene Austausch sorgte insgesamt für mehr Verständnis mit Blick auf die unterschiedlichen Sichtweisen zur nachhaltigen Nutzung von Wildtieren in Afrika – und bietet nunmehr eine Chance für eine Annäherung und einen wichtigen Meilenstein für eine gemeinsame Gesprächsgrundlage und die zukünftige Zusammenarbeit auf sachlicher Ebene. Resource Africa hat bereits Parteien und Organisationen, die nicht an der Konferenz teilnehmen konnten, ein Angebot für ein gemeinsames Gespräch im Nachgang unterbreitet.
Auch die anwesenden Lokalpolitiker, die sich regelmäßig mit Forderungen verschiedener Tier- und Naturschutzorganisationen rund um die Leitmesse JAGD & HUND konfrontiert sehen, gewannen in der Panel-Diskussion wertvolle An- und Einsichten: Grundsätzlich würde man sich zwar andere Methoden zur Artenschutzerhaltung wünschen. Man wolle aber das Thema Respekt gegenüber der afrikanischen Bevölkerung im Blick behalten und auch das Wildtiermanagement nicht mehr alleine auf den Aspekt Trophäenjagd beschränken. Es ergebe zudem Sinn, die zu hören, die mit den Wildtieren zusammenleben.
Was will der IVA:
Das gemeinsame Streben, die Freude an der Natur und ihrer nachhaltigen Nutzung, das gemeinsame Erleben jagdlicher Höhepunkte verbindet fürs Leben. Im IVA finden Auslandsjäger zusammen – derzeit mit rd. 300 Mitgliedern weltweit. Auf unserer Internetseite finden Sie Wissenswertes über die Auslandsjagd und über die Arbeit unseres Verbandes. Derzeit ist vieles nur Mitgliedern vorbehalten, aber das soll sich schrittweise ändern.
FREI ZUGÄNGLICHE Rubriken finden Sie auf der Seite „MITGLIED WERDEN“.
Der IVA ist seit dem 08.11.2020 auf facebook vertreten !
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